Seid gegrüßt, Fans, Freunde und sonstige Konsorten! Kurzerhand habe ich mich entschlossen, ein weiteres Puzzle-Teilchen meinem literarischen Gesamtkunstwerk hinzuzufügen, muss jedoch gleich zu Beginn anmerken, dass der heutige Blog mehr aus einer Verlegenheit denn aus einem starken kreativen Bedürfnis resultiert. Diese Verlegenheit ist euer Verdienst meine Lieben, eure positiven Beurkundungen animieren mich zumindest wöchentlich meine Erlebnisse einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Unglücklicherweise bin ich in der nächsten Woche nämlich in den schottischen Highlands zugange, wodurch ich nicht in der Lage sein werde, euch, meinen Vertrauten in der Heimat, das ein oder andere vergnügte Grunzen zu entlocken. So schreibe ich schon heute, die Erlebnisse der letzten Tage schildernd, um meiner von schlechtem Gewissen geplagten Seele ein wenig Frieden zu gönnen.
Was bewegt nun den Grünling dazu, stilecht im Kilt und das Schwert schwingend durch die Highlands zu streifen? Ist es der Drang, dem schottischen Tod - in unseren Landen banalerweise unter dem Synonym Whiskey firmierend - ins Auge zu blicken und ihm am Ende doch lachend von der Schaufel zu springen? Mag sein, dass dies ebenso Teil meiner Überlegungen war, doch vielmehr ist wieder einmal der Abenteurer in mir erwacht, ähnlich Quigley dem Australier, am Ende jedoch doch bloß Grünling, der Österreicher.
So habe ich in dieser Woche den ersten Schritt zur Versöhnung mit dem englischen Verkehrssystem gewagt, im Gegenzug für meinen guten Willen wurde mir ein fahrbarer Untersatz zur Seite gestellt, eine Tat, die meine Stimmung bedeutend zu heben vermochte. Da man sich - und speziell ich - im Leben ja fast gar nichts gönnt, fiel die Wahl auf eine durchaus respektable japanische Sportlimousine, wunderbar spontan am Gas und wunderbar direkt zu lenken, was der erste Randstein ausgangs eines Kreisverkehrs ebenfalls zu bestätigen vermag. Nachdem ich also die Reifen und Felgen auf ihre Stabilität getestet hatte, konnte die erste Etappe Richtung Küste in Angriff genommen werden. Als weiser Schachzug erwies sich bereits nach kurzer Fahrtdauer der Umstand, dass ich eine falsche Adresse bei der Vermietungsagentur angegeben hatte, obwohl ich den Empfänger wirklich um das schöne Foto auf der Autobahn beneide. Erstes Reiseziel war ob des klingenden Namens Winchester, ein Örtchen dass sich wohl nicht für alle Zeiten in meinem Gedächtnis verankern wird, was auch für Southampton gilt. So ist die dortige Universität zwar überaus schön, d
as Stadtzentrum jedoch mit seiner direkten Nähe zum Container-Hafen eher von einer industriellen Aura umgeben. Der Weg gen Westen ist jedoch wirklich eine Reise wert, die kleinen winkelingen Straßen, die wie feine Linien die großflächigen Pferdegestüte und Wellness-Oasen voneinander trennen, repräsentieren für mich das typisch englische Landschaftsbild. Als schließlich vom Strand aus auch noch ein Blick auf die so berühmten Klippen möglich, war mein Glück beinahe perfekt, Tagesziel erreicht. Besonders angetan war ich auch vom Namen des Örtchens an der Küste, der wohl nur unter vorgehaltener Hand genannt werden darf und in Gegenwart eines Touristen aus der offensichtlichen Zielgruppe ein absolutes No-Go darstellt: Waiting-Room to Heaven. Da ich Vertrauen in Eure Intelligenz hege, ist wohl jegliche Erklärung überflüssig.
Nach der Rückkehr ins geliebte Häuslein nahm ich meine kleinen Schäfchen an der Hand und rückte mit selbigen zum mitternächtlichen Shopping aus, ein Erlebnis der besonderen Art. Es hat etwas Gespenstisches u
m diese Uhrzeit durch die Korridore eines riesigen Supermarktes zu wandern, ein Zombie aus dem Gefrierschrank würde einen kaum verwundern, man muss ja offen sein für alles, vielleicht sind die ja auch ganz nett. Nach unserer kleinen Shoppingtour hatte der sportliche Japaner schwer zu ziehen, die 160 Gäule hatten durchaus Mühe die mit viel Flüssigkeit beladene Fuhre in Richtung Heimat zu bemühen. Leider hege ich Zweifel, dass die erworbenen Reserven allzu lange anhalten, obwohl ich im Zuge einer Party bei Freunden gestern die Möglichkeit genutzt habe, durch fremde Kühlschränke zu wildern. Als mir schließlich auch noch der süßliche Geruch im Garten meiner lieben Kollegen in die Nase stieg war die Party über jeglichen Zweifel erhaben, James is the guy for REAL smokers you know?!
Grazer Studienkollegen können sich, so befürchte, das Bild ausmalen, dass ich heute auf der Uni hier abgegeben habe, als Titel würde ich wohl "zerstreuter Haufen Elend in viel zu schönen Kleidern" wählen. Im Zuge des Vortrages kam ich jedoch langsam wieder zu Sinnen und die andere Seele in mir, die des Wirtschafters, jubilierte, als ihre Tranporthülle den Ausführungen eines Selfmade-Billionaires lauschte, sehr beeindruckend das.
Grazer Studienkollegen können sich, so befürchte, das Bild ausmalen, dass ich heute auf der Uni hier abgegeben habe, als Titel würde ich wohl "zerstreuter Haufen Elend in viel zu schönen Kleidern" wählen. Im Zuge des Vortrages kam ich jedoch langsam wieder zu Sinnen und die andere Seele in mir, die des Wirtschafters, jubilierte, als ihre Tranporthülle den Ausführungen eines Selfmade-Billionaires lauschte, sehr beeindruckend das.
Nächste Woche, same time, same station gibts detailierte Ausführungen über die Eroberung Schottlands durch einen einzigen Österreicher mit seinem stolzen Rosse!
Yours sincerely, embassador of your hearts: The Greenling
2 Kommentare:
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