Die Ursachen dafür liegen ein wenig im Verborgenen, ein Grund für die Schreibblockade des werten Herrn Grün mag der Fakt sein, dass die ungeheure Dynamik, die dem gesammten Auslandsaufenthalt innewohnte, nun spürbar nachlässt, die Normalität greift um sich wie die Schwärze der Nacht in de
r Dämmerung. Gerade ein Monat verbleibt eurem Botschafter auf der regnerischen Insel noch, dann werden in der Heimat wohl wieder die Daumenschrauben der Realität angezogen. Gleichwohl meine Wenigkeit bereits verstärkt den aufkeimenden Druck verspürt, endlich das Studium zu beenden, so sehr freut sich die zwiegespaltene Persönlichkeit auch darauf, das Dasein als Treibgut auf dem Fluss des Lebens zu beenden und die Ruder in die Hand zu nehmen.
Eine weitere Ursache ist die Angst des Erzählers, Euch, geschätzte Leser und Leserinnen, mit immer ähnlichen Geschichten zu langweilen. Wir kennen schließlich alle die grundsätzlichen Mechanismen der freien Marktwirtschaft, bei Angebot und Nachfrage sollte es zumindest bei jedem in der Denkzentrale klingeln. So reduziere ich das Angebot meiner Geschichten um den Wert meiner literarischen Ergüsse anzuheben und berichte nun nur noch von Begebenheiten, die sich vom Einerlei des Lebens abheben. Und um Euren Erwartungen gerecht zu werden, meine Lieben, hat es und wird es in den nächsten Wochen wieder sehr viel zu berichten geben, schönes, heiteres, trauriges, ein richtig bunter Strauß aus dem Garten des internationalen Studentenlebens.
Heute gilt es nun, Euch von der Schönheit des englischen Eilandes zu berichten, Mr. Green und Kumpanen waren erneut auf Reisen gegangen, diesmal um die Küsten und Weiten Cornwalls zu entdecken und zu erkunden. Zu diesem Zweck wurde diesmal schweres Gerät gemietet, sollten doch sechs Internationals über 1100 Kilometer möglichst sicher und zügig über ungekanntes und durchaus kurv
iges Terrain chauffiert werden. So wurde Freitag morgens ein Vauxhall Minivan gechartert, üppig motorisiert, wichtig um einerseits den Fahrer bei Laune zu halten, andrerseits um die Passagiere hin und wieder angstbedingten Adrenalinschüben auszusetzen. Zu sechst wurde also die Reise ins Ungewisse in Angriff genommen, vier stramme Germanen (die Herren stramm, die zwei Damen natürlich von eher zierlicher Gestalt), ein verrückter Engländer und ein wahnsinniger Österreicher ergaben eine durchaus gewagte, jedoch gelungene Reisegruppe.
Eine weitere Ursache ist die Angst des Erzählers, Euch, geschätzte Leser und Leserinnen, mit immer ähnlichen Geschichten zu langweilen. Wir kennen schließlich alle die grundsätzlichen Mechanismen der freien Marktwirtschaft, bei Angebot und Nachfrage sollte es zumindest bei jedem in der Denkzentrale klingeln. So reduziere ich das Angebot meiner Geschichten um den Wert meiner literarischen Ergüsse anzuheben und berichte nun nur noch von Begebenheiten, die sich vom Einerlei des Lebens abheben. Und um Euren Erwartungen gerecht zu werden, meine Lieben, hat es und wird es in den nächsten Wochen wieder sehr viel zu berichten geben, schönes, heiteres, trauriges, ein richtig bunter Strauß aus dem Garten des internationalen Studentenlebens.
Heute gilt es nun, Euch von der Schönheit des englischen Eilandes zu berichten, Mr. Green und Kumpanen waren erneut auf Reisen gegangen, diesmal um die Küsten und Weiten Cornwalls zu entdecken und zu erkunden. Zu diesem Zweck wurde diesmal schweres Gerät gemietet, sollten doch sechs Internationals über 1100 Kilometer möglichst sicher und zügig über ungekanntes und durchaus kurv
Erste Anlaufstelle auf der Odysee der Internationals war Exeter, das London des Südwestens, so wurde es uns zumindest überliefert. Diese Meinung teile ich jedoch nicht, von London keine Spur, viel zu ruhig, ja beinahe leblos war das Treiben im Stadtzentrum, Adjektive, die mit der Hauptstadt der Briten wohl nie in Verbindung gebracht würden. Daher hielt es die tapfren Krieger nicht lange in der Stille, flott und voller Elan wurde die erste Destination an der Küste angesteuert, Torquay. Flott wurden Zwischenetappen übrigens auch Dank der Ungewissheit des Fahrers über englische Geschwindigkeitsbegrenzungen erledigt, Kilometer für Kilometer aufgesaugt, nur um uns wieder im nächsten Örtchen auszuspucken.
Torquy also, ein beliebtes Anlaufziel für Freunde des englischen Sommers und dies ist durchaus als Kompliment zu verstehen. So empfing uns freundlicher Sonnenschein, der die vom Regen und Wind gebeutelten Seelen wärmte und uns ein Lächeln in die Gesichter zauberte. Optisch erinnerten die von Appartmenthäusern und kleinen Hotels gesäumten Klippen und Hügel durchaus an die italienische und kroatische Küste, angesichts der billigen Flüge sollte man also durchaus Cornwall für einen Urlaub in der Sonne in Betracht ziehen. Dass Palmen die Promenaden säumten war nur anfangs irritierend, in England gibts schließlich alles was das Herz erfreut und trotzdem auf den ersten Blick nicht schlüssig erscheint. Im Ortskern fiel der Blick auf eine Vielzahl kleiner Boote in der Marina und auch die Clubs ließen auf durchaus reges Nightlife zur Hauptsaison schließen.
Wenn man jedoch Cornwall in drei Tagen erkunden will, bleibt nicht allzu viel Zeit sich mit den Schönheiten eines Ortes zu beschäftigen, könnte es doch gar wo anders noch viel schöner sein. Darum gings weiter in Richtung Plymouth, schließlich sollte ja auch am dortigen Bahnhof unser sechster Mitreisender, Jan, zu uns stoßen. Dieser teilte unsere Euphorie, die wir ihm als Empfangskommittee entgegenbrachten, nicht ganz, zu tief saß der Schock über 75 Pfund als Wegezoll für ein Zugticket. Der Grünling und seine Mitreisenden wussten jedoch nur zu gut, wie sich ein Schock in Wohlgefallen auflösen kann, die verschweißten Aluminiumkaraffen im Kofferraum wurden hurtig ins Hostel transferiert, wo der erste Durst gelöscht wurde. Unbedingt erwähnt muss auch der Betreiber jener Jugendherberge werden, ein Wrack in Hundeschlapfen, ein Gesicht geprägt von Augenringen schwarz wie eine Kohlengrube, jedoch von durchaus sympathischem Wesen. Da der Tatendrang der Gruppe vom Bier nicht unbedingt gemildert, jedoch verstärkt wurde, musste schließlich zuerst ein Pub und daraufhin ein Club gestürmt werden. Das Reflex, die wohl heißeste Adressen für übergewichtige und einsame Singles die die Musik der Achtziger lieben, wusste uns natürlich irrsinnig zu begeistern, angesichts des durchaus passenden Zielgruppenzuschnitts musste vom Grünling natürlich sofort ein Mitgliedspass geordert werden. Da sich die etwas stämmigeren Engländerinnen in Minirock besonders gern an Stangen entlangwälzen, wendeten wir uns ab und endeten schließlich im Hintergarten des Hostels, wo James, unser englisches Äffchen, uns weitere Lektionen in englischer Schimpfwörterkultur erteilte während ein Südafrikaner uns in die Untiefen der Geschichte seiner Heimat zu entführen versuchte. Bizarr, Schräg, voll normal.
Am Samstag war es an der Zeit, in Richtung des Highlights unseres Roadtrips aufzubrechen, Land's End. Der Schlaf steckte dem Grünling noch tief in den Knochen, als er bei einem Überholversuch den GTI zweier Engländer schnitt. Es war jedoch weniger dieser Zwischenfall, der dem Grünling Kopfzerbrechen bereitete, mehr waren es die Blicke jener 2 Engländer mit ihren in der Sonne funkelnden Schädeln, die mit ihren Drohgebärden durch das Autofenster zwei tollwütigen Pitbulls Konkurrenz machten.
Dass die beiden Herren auch noch eine knappe Stunde vor dem internationalen Vauxhall herfuhren, trug nicht unbedingt zur Beruhigung bei, man stelle sich bloß vor, man hätte das gleiche Ziel gehabt, Grund genug für Panikattacken, die sich erst am hundertsten Roundabout durch ein Blinklicht in Wohlgefallen auflösen sollten. Entspannt konnte nun Land's End angestrebt werden und der Anblick der Küste am westlichsten Punkt Englands war wirklich alle Kosten und Mühen wert. Die hereinbrandende See, das steile Kliff, die warme Sonne und die teils obskure Form der Felsen wurden komprimiert zu einem Gesamtkunstwerk der Schöpfung und der Natur. Dass Jan auch noch eine Kokosnuss ans Ende der Welt mit sich führte, hat selbst uns erstaunt, das haarige Ding sollte jedoch ein überaus trauriges Schicksal ereilen, als sie dem übermütigen Besitzer aus der Hand glitt und sich anmutig über die Klippen 30 Meter in die Tiefe schwang, Selbstmord nicht ausgeschlossen, Bergung leider unmöglich.
Abends wurde dann der Hotspot der Surfer in England, Newquay erreicht, und zu unserem Erstaunen befanden sich über 25 Surfer in der doch recht kühlen See, die leichte englische Brise mag die Tapferen auch nur bedingt erwärmt haben. Mit Bier und Zigaretten wurde des Nachts der Strand gestürmt, die Erlebnisse des Tages mussten schließlich analysiert und verarbeitet werden, und die Party im Hostel tat ihr übriges, um die geschundene Reisetruppe bei Laune zu halten, vor allem da Surfer und deren Fans gleichermaßen attraktiv zu sein scheinen.
Sonntags diente dem geruhsamen Ausklang, in Westward-Ho! (ja mit Ausrufezeichen) wurde am Strand spaziert und diniert, verwunderlich war nur dass der Fisch sämtlichen Würzversuchen wiederstand und geschmacklich in der absoluten Bedeutungslosigkeit verschwand. Letzter Wegpunkt war schließlich Bristol, eine durchaus schöne und gepflegte Metropole, die wir jedoch
angesichts eines Mangels an öffentlichen Toiletten durch öffentliches Urinieren mit Schmutz besudelten. Am Abend hatte uns bereits die Normalität eingeholt, zumindest solange, bis die Rettung gegen Mitternacht die Räumlichkeiten der Grünschen WG betrat, Details dazu unterliegen jedoch der Schweigepflicht und werden in diesem Medium auch nicht weitergereicht.
Meine Lieben, ich hoffe meine Zeilen konnten Euch ein wenig Lebensfreude widergeben, die ihr im Gram und in der Hoffnung auf neue Geschichten des Grünling verloren habt. Der Grünling versteht euch, seid gewiss, musste er doch heute ebenfalls schwer mit seinem inneren Schweinehund kämpfen, so groß wurden seine Aggressionen angesichts einer chinesischen Frisörin, die im letzten Beruf wohl Hühner gerupft hat, nun eben Haare schneidet, Peitschenschlagsyndrom inklusive. Aber der Grünling hat die Haare schön und das sollte auch Euch, meinen Lieben, Auftrieb geben, denn: Mags auch gar so rupfen, sie könnt euch ja auch mit der Schere stupfen! Hochachtungsvoll, yours sincerely, Mr. Green.
PS: In zwei Wochen hat sich massiver Besuch aus der Heimat angekündigt, es wird ein Festival der Fröhlichkeit folgen, dass Reading in dieser Form wohl noch nicht gesehen hat, schön die Vorfreude lässt mich in jene fiebrige Aufregung verfallen, die den Grünling bei seinen Abenteuern begleitet.
Wenn man jedoch Cornwall in drei Tagen erkunden will, bleibt nicht allzu viel Zeit sich mit den Schönheiten eines Ortes zu beschäftigen, könnte es doch gar wo anders noch viel schöner sein. Darum gings weiter in Richtung Plymouth, schließlich sollte ja auch am dortigen Bahnhof unser sechster Mitreisender, Jan, zu uns stoßen. Dieser teilte unsere Euphorie, die wir ihm als Empfangskommittee entgegenbrachten, nicht ganz, zu tief saß der Schock über 75 Pfund als Wegezoll für ein Zugticket. Der Grünling und seine Mitreisenden wussten jedoch nur zu gut, wie sich ein Schock in Wohlgefallen auflösen kann, die verschweißten Aluminiumkaraffen im Kofferraum wurden hurtig ins Hostel transferiert, wo der erste Durst gelöscht wurde. Unbedingt erwähnt muss auch der Betreiber jener Jugendherberge werden, ein Wrack in Hundeschlapfen, ein Gesicht geprägt von Augenringen schwarz wie eine Kohlengrube, jedoch von durchaus sympathischem Wesen. Da der Tatendrang der Gruppe vom Bier nicht unbedingt gemildert, jedoch verstärkt wurde, musste schließlich zuerst ein Pub und daraufhin ein Club gestürmt werden. Das Reflex, die wohl heißeste Adressen für übergewichtige und einsame Singles die die Musik der Achtziger lieben, wusste uns natürlich irrsinnig zu begeistern, angesichts des durchaus passenden Zielgruppenzuschnitts musste vom Grünling natürlich sofort ein Mitgliedspass geordert werden. Da sich die etwas stämmigeren Engländerinnen in Minirock besonders gern an Stangen entlangwälzen, wendeten wir uns ab und endeten schließlich im Hintergarten des Hostels, wo James, unser englisches Äffchen, uns weitere Lektionen in englischer Schimpfwörterkultur erteilte während ein Südafrikaner uns in die Untiefen der Geschichte seiner Heimat zu entführen versuchte. Bizarr, Schräg, voll normal.
Am Samstag war es an der Zeit, in Richtung des Highlights unseres Roadtrips aufzubrechen, Land's End. Der Schlaf steckte dem Grünling noch tief in den Knochen, als er bei einem Überholversuch den GTI zweier Engländer schnitt. Es war jedoch weniger dieser Zwischenfall, der dem Grünling Kopfzerbrechen bereitete, mehr waren es die Blicke jener 2 Engländer mit ihren in der Sonne funkelnden Schädeln, die mit ihren Drohgebärden durch das Autofenster zwei tollwütigen Pitbulls Konkurrenz machten.
Abends wurde dann der Hotspot der Surfer in England, Newquay erreicht, und zu unserem Erstaunen befanden sich über 25 Surfer in der doch recht kühlen See, die leichte englische Brise mag die Tapferen auch nur bedingt erwärmt haben. Mit Bier und Zigaretten wurde des Nachts der Strand gestürmt, die Erlebnisse des Tages mussten schließlich analysiert und verarbeitet werden, und die Party im Hostel tat ihr übriges, um die geschundene Reisetruppe bei Laune zu halten, vor allem da Surfer und deren Fans gleichermaßen attraktiv zu sein scheinen.
Sonntags diente dem geruhsamen Ausklang, in Westward-Ho! (ja mit Ausrufezeichen) wurde am Strand spaziert und diniert, verwunderlich war nur dass der Fisch sämtlichen Würzversuchen wiederstand und geschmacklich in der absoluten Bedeutungslosigkeit verschwand. Letzter Wegpunkt war schließlich Bristol, eine durchaus schöne und gepflegte Metropole, die wir jedoch
Meine Lieben, ich hoffe meine Zeilen konnten Euch ein wenig Lebensfreude widergeben, die ihr im Gram und in der Hoffnung auf neue Geschichten des Grünling verloren habt. Der Grünling versteht euch, seid gewiss, musste er doch heute ebenfalls schwer mit seinem inneren Schweinehund kämpfen, so groß wurden seine Aggressionen angesichts einer chinesischen Frisörin, die im letzten Beruf wohl Hühner gerupft hat, nun eben Haare schneidet, Peitschenschlagsyndrom inklusive. Aber der Grünling hat die Haare schön und das sollte auch Euch, meinen Lieben, Auftrieb geben, denn: Mags auch gar so rupfen, sie könnt euch ja auch mit der Schere stupfen! Hochachtungsvoll, yours sincerely, Mr. Green.
PS: In zwei Wochen hat sich massiver Besuch aus der Heimat angekündigt, es wird ein Festival der Fröhlichkeit folgen, dass Reading in dieser Form wohl noch nicht gesehen hat, schön die Vorfreude lässt mich in jene fiebrige Aufregung verfallen, die den Grünling bei seinen Abenteuern begleitet.