Gleich zu Beginn, meine Lieben, möchte ich mich für die zahlreichen Beileidsbekundungen eurerseits angesichts meiner etwas ungewöhnlichen Wohnsituation bedanken. Diese hat sich in den letzten Tagen nicht wesentlich verändert, zärtlich aufkeimende Ambitionen die Küche in eine Wohlfühloase umzuwandeln wurden nach einer dreistündigen Attacke auf den Abwasch (erfolglos) gnadenlos niedergeschlagen, man ist beinahe ein bissl versucht selbst zum Schweindl zu werden.
So kam es, dass ich mich inzwischen auf einer schier endlosen Wohnungssuche befinde, zusammen mit einer multikulturellen Gruppe die, so leid es mir tut, aber immer Mitglieder an die eine oder andere Unterkunft verliert. Beim Besichtigen einiger Häuser musste ich mehrmals befürchten einem plötzlichen Herztod erlegen zu sein, das Paradies schien in jedem Fall zum Greifen nah, ein Nahtoderlebnis der besonderen Sorte. So hoffe ich möglichst bald ein passendes Quartier und somit auch etwas wie einen inneren Frieden zu finden.

Trotzdem waren die ersten Tage auf der Uni sehr vielversprechend, die Anlage ist sehr grün, die Gebäude sehr rot, die Menschen blass und spärlich bekleidet. Es ist beinahe erschreckend, in wie vielen Fällen die handelsüblichen Stereotypen zutreffen, so glaubt man an jeder Ecke Wayne Rooney entdeckt zu haben. Zudem wurde mir auf dem Heimweg das Privileg der Sichtung des ersten transparten Menschen zuteil, mutig gestylt, nabelfrei of course. Doch der Empfang an der Uni geriet überaus herzlich, auch wenn selbst Native Speakers Probleme haben mögen, eine offenbar hochtalentierte spastische ERASMUS-Koordinatorin zu verstehen, meine französische Mitbewohnerin konnte nicht einmal den Mund schließen vor Entzücken. Aber innerhalb weniger Stunden findet man sich in einer wahren Multikulti-Truppe wieder, sei es die deutsche Öko-Uschi, der spanische Schnautzbart-Träger, ein Australier der Schrift-Design studiert oder ein Saudi der sich zum Heavy-Metal-Bad-Boy berufen fühlt. Tag für Tag kommen neue Bekanntschaften hinzu, und es ist wirklich schade dass die Freundschaften in gewisser Weise zeitlich befristet sind. Andererseits wird dadurch auch die Zeit viel intensiver genutzt, was speziell die letzten zwei Tage gezeigt haben. War die Quiz-Night noch ein eher lauwarmer Abklatsch eines Pub-Quiz so war die Bollywood-Night in der Students Union-Bar (eigene Disko/Club am Campus) schlicht und ergreifend der Hammer. 300 Studenten, die einem Inder auf der Bühne alles nachmachen wie die Lemminge, springen, schreien und winken, ergeben ein Bild dass sich wohl für immer in mein Hirn einbrennen wird. Ganz nebenbei wurde natürlich wieder vergährter Weizensaft kredenzt und nach dem viel zu jähen Ende der Veranstaltung (11!!!) war natürlich niemand bereit sich in die Gemächer zu begeben. So lud ich zum großen Fest im Mellor Walk 12, meinem fürstlichen Domizil. Bier und Wein wurde an der Tankstelle für gutes Geld erworben (25 Pfund pro Steige), der Rauchmelder von der Küche in den Garten ausgelagert und die Flasche Wodka, die ein Studienkollege "zufällig" an Bord hatte geköpft. Alles in allem ein rauschendes Fest bis fünf Uhr morgens, Telefonnummern wurden ausgetauscht und Pläne für die Freshers' Week nächste Woche geschmiedet. Daraus resultierte zwar dass es mir nicht möglich war bis Mittag meine etwas verklebten Äuglein zu öffnen.
Der Tag verlief trotzdem sehr erfolgreich, habe endlich einen Super-Market entdeckt, sogar Obst war im Einkaufskorb aufzufinden. Rückblickend muss ich übrigens erwähnen, dass ich mir nicht zu schade war Freitag Abend die Einkäufe einer anderen Tankstelle auf der Eingangtreppe eines Krankenhauses zu verzehren, es scheint als wäre der Santler in mir nur schwer zu kontrollieren. Der Virus scheint jedoch bereits in meinem Umfeld zu grassieren, so war ich keineswegs allein sonder erneut von einer illustren Gruppe umgeben. Wie ihr hört und lest, meine Lieben, geht es mir sehr gut ihr, auch wenn mir die Heimat natürlich fehlt. Ich freue mich in jedem Fall von Euch zu hören und werde auch weiterhin versuchen, Euch ein bisschen mit meinen Einträgen zu erheitern!
So kam es, dass ich mich inzwischen auf einer schier endlosen Wohnungssuche befinde, zusammen mit einer multikulturellen Gruppe die, so leid es mir tut, aber immer Mitglieder an die eine oder andere Unterkunft verliert. Beim Besichtigen einiger Häuser musste ich mehrmals befürchten einem plötzlichen Herztod erlegen zu sein, das Paradies schien in jedem Fall zum Greifen nah, ein Nahtoderlebnis der besonderen Sorte. So hoffe ich möglichst bald ein passendes Quartier und somit auch etwas wie einen inneren Frieden zu finden.
Trotzdem waren die ersten Tage auf der Uni sehr vielversprechend, die Anlage ist sehr grün, die Gebäude sehr rot, die Menschen blass und spärlich bekleidet. Es ist beinahe erschreckend, in wie vielen Fällen die handelsüblichen Stereotypen zutreffen, so glaubt man an jeder Ecke Wayne Rooney entdeckt zu haben. Zudem wurde mir auf dem Heimweg das Privileg der Sichtung des ersten transparten Menschen zuteil, mutig gestylt, nabelfrei of course. Doch der Empfang an der Uni geriet überaus herzlich, auch wenn selbst Native Speakers Probleme haben mögen, eine offenbar hochtalentierte spastische ERASMUS-Koordinatorin zu verstehen, meine französische Mitbewohnerin konnte nicht einmal den Mund schließen vor Entzücken. Aber innerhalb weniger Stunden findet man sich in einer wahren Multikulti-Truppe wieder, sei es die deutsche Öko-Uschi, der spanische Schnautzbart-Träger, ein Australier der Schrift-Design studiert oder ein Saudi der sich zum Heavy-Metal-Bad-Boy berufen fühlt. Tag für Tag kommen neue Bekanntschaften hinzu, und es ist wirklich schade dass die Freundschaften in gewisser Weise zeitlich befristet sind. Andererseits wird dadurch auch die Zeit viel intensiver genutzt, was speziell die letzten zwei Tage gezeigt haben. War die Quiz-Night noch ein eher lauwarmer Abklatsch eines Pub-Quiz so war die Bollywood-Night in der Students Union-Bar (eigene Disko/Club am Campus) schlicht und ergreifend der Hammer. 300 Studenten, die einem Inder auf der Bühne alles nachmachen wie die Lemminge, springen, schreien und winken, ergeben ein Bild dass sich wohl für immer in mein Hirn einbrennen wird. Ganz nebenbei wurde natürlich wieder vergährter Weizensaft kredenzt und nach dem viel zu jähen Ende der Veranstaltung (11!!!) war natürlich niemand bereit sich in die Gemächer zu begeben. So lud ich zum großen Fest im Mellor Walk 12, meinem fürstlichen Domizil. Bier und Wein wurde an der Tankstelle für gutes Geld erworben (25 Pfund pro Steige), der Rauchmelder von der Küche in den Garten ausgelagert und die Flasche Wodka, die ein Studienkollege "zufällig" an Bord hatte geköpft. Alles in allem ein rauschendes Fest bis fünf Uhr morgens, Telefonnummern wurden ausgetauscht und Pläne für die Freshers' Week nächste Woche geschmiedet. Daraus resultierte zwar dass es mir nicht möglich war bis Mittag meine etwas verklebten Äuglein zu öffnen.